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Vor so vielen Jahren kamst du zu uns, ich erinnere mich noch genau an den Tag. Meine Mutter hielt dich an unser Fenster und anfangs - so Dumm wie ich war - dachte ich, du seihst eine Katze. Doch als du dann zu uns herein kamst, so Klein und so schüchtern, erobertest du mein Herz im Nu. Von dem Tag an, so schwor ich mir, würdest du ein Teil meines Lebens sein und ich würde auf dich acht geben, so wie du auf mich.

Die Jahre verstrichen - ich war selbst noch ein Kind. Ich piesakte dich, doch du nahmst es einfach hin. Wir beide, wir waren stehts unzertrennlich. Wo du warst, wollt ich auch immer sein. Die Jahre verstrichen, wir beide wuchsen heran. Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich zur Jugendherberge fuhr. Ich hatte dich so schrecklich vermisst. Als ich Abends zu Hause anrief und hörte, du würdest auf meine Stimme reagieren, fing ich das Weinen an. Ich wollte nur noch zu dir zurück, nur wieder bei dir sein und dich in meinen Armen halten. Und dann, als wir endlich nach Hause durften und meine Eltern mich von der Schule holten, saßt du im Auto. Ich freute mich so riesig dich zu sehen, hätte dich am liebsten nie wieder los gelassen.

Auch erinnere ich mich noch an die Tage, als ich früher von der Schule nach Hause kam. Du hattest immer hinter dem Hoftor auf mich gewartet, ich streckte meine Hand zu dir hindurch und du hast sie freudig abgeleckt, konntest nicht verstehen wieso ich nicht rein kam. Hatte ich doch aber keinen Schlüssel und meist war niemand zu Hause.

Weitere Jahre zogen ins Land, leider erfuhren wir nie wann du Geboren wurdest und wussten demnach auch nicht wie alt du bist. Ich schätze, du wurdest nicht älter als 11 oder 12. Nachdem wir so selten mit dir Spazieren gingen - was mir immer noch Leid tut, mein Schatz - kam irgendwann der Moment an dem ich mich aufrafte mit dir zu gehen. Leider hielt ich meine Versprechen nicht immer, ging nicht so oft mit dir fort wie es richtig gewesen wäre... Es tut mir leid, mein Engel.. Doch die Zeit die wir zusammen fort gingen, haben wir beide genossen. Immer wenn ich die Leine holte, warst du ganz aufgeregt und hast dich Wahnsinnig gefreut. Du konntest es kaum erwarten, endlich nach draußen zu dürfen. Im Feld haben wir mit Stöcken oder Steinen gespielt, du hast es geliebt allem hinterher zu rennen und ich es geliebt dich so glücklich zu sehen.

Doch dann kam die Zeit, da wurdest du Krank.. Die erste Welle schlich sich an. Du verlorst dein Fell, knabbertest es ab bis zum Kragen hinauf. Hattest Flöhe und hieltest es kaum aus. Ich kümmerte mich um dich, kam jeden Tag zu dir. Du wolltest nicht mehr ins haus, verkrochst dich in deiner Hütte. Ich kam zu dir, fütterte dich, gab dir Wasser und entledigte dich einiger deiner Flöhe. Die Tierärzte hast du gehasst, später ging nichts mehr ohne Maulkorb.. Sie verstanden dein Wesen nicht, kannten dich nicht so wie ich..

Wir schafften die Krise gemeinsam, unser Band wuchs noch an. Wir beide waren unzertrennlich, ich liebte dich abgöttisch - und tu es noch heut. Dein Fell es wuchs nach, deine Flöhe verschwanden. Wir dachten wir hätten die Krise überstanden.

Es hielt ein paar Jahre, dann fing es erneut an. Du verlorst dein Fell, rupftest es aus und warst fast kahl. Es sah schrecklich aus. Dein Rücken war wund, du hattest Schmerzen beim gehen. Das Leiden eines Schäferhundes, niemand kann es verstehen ... Überzüchtet, nennt man es, Hüftprobleme die ihr alle wohl habt.. Du tatest mir so leid und ich konnte nichts dagegen tun..

Es wurde nicht besser - ich hasse mich heute noch dafür - wir fuhren zum Tierarzt doch es war schon zu spät. Du frasst kaum noch etwas, schliefst den halben Tag. Die Tabletten halfen kaum, du wolltest nicht einmal mehr spielen. Du hustestest stark und ich spürte es nahen.. Das ende es nahte, ich konnt es nicht aufhalten..

So kam der Tag, ich halt es kaum aus, an dem du uns verließt und seitdem bin ich allein.. Sie untersuchten dich, nahmen dir Blut ab und sahen ... deine Niere vergiftete dein Blut und die Tumore waren da .. Herz und Lunge sie waren befallen .. Es war für eine Operation schon zuviel Zeit vergangen ..

Die Tierärztin sagte, es sei der beste Weg .. wir sollen dich gehen lassen, erlösen von diesem inneren Krieg. Du kamst freiwillig mit, ich versprach dir so viel .. Würde dich beschützen und wir würden zusammen noch Weihnachten und Silvester feiern.. Doch dazu kam es nicht mehr..

Der 3. November 2004, war der Tag, an dem ich den verlor den ich liebte und immer noch liebe.

Die Tierärztin kam, fragte ob wir uns entschieden haben.. Mein Vater nickte unter Tränen, ich war wie benommen.. Wollte nicht wahr haben was gerade geschah, wollte dich nehmen und weg von diesem ort.. Du lagst einfach nur da.. Ich sah dich an und wusste es war Zeit ... Doch ich schaffte es nicht, es tut mir so leid.. Kein Wort des Abschieds kam über meine Lippen.. ich konnte nur bedauern das ich es nicht eher gemerkt hatte..

Sie fragte, wer bei dir bleiben würde und ich blieb an deiner Seite. Ich schwor dir, ich würde dich niemals verlassen.. Du bist mein Leben, meine Liebe, mein Herz ... und ab diesem Tag, war dort auch der Schmerz ...

Meine Eltern gingen nach draußen, ließen mich mit dir alleine .. Ich kniete neben dir, nahm dir dein Halsband ab. Du wehrtest dich nicht, nahmst es einfach nur hin .. Du wusstest, dass deine Zeit nun verging ...

So saß ich da, die Tränen sie liefen ...

Ich presste dein Halsband mit beiden Händen fest zu .. Sie setzte die Spritze und deinen Augen ging zu .. Du schliefst friedlich ein, doch was ich sah brach mir das Herz ... Aus Maul und Nase kam dein Blut heraus gelaufen ... Die Tumore sie waren aufgeplatzt .. ich betete darum, du würdest es nicht spüren ... ich flehte dich um vergebung an, sagte dir immer wieder wie Leid es mir tat .. Ich schwor dir wir würden eines Tages wieder zusammen sein ..

Sie gab dir die letzte spritze und ich sah auf dein Bauch .. er hob sich ein letztes mal und dann war es auch aus ... Ich weinte, konnte nicht glauben was ich dort nun sah .. Keine Regung ging von dir noch aus, ich saß einfach nur da .. Wir nahmen dich mit, ich schwor ich würde dich auch tragen .. Auf dem Rückweg hatte ich gehofft, ich müsste den Schmerz nicht ertragen. Ich bat du würdest die Augen wieder öffnen, doch das tatest du nicht .. Du warst fort und das hatte ich gespürt .. Für einen winzigen Moment - sei's auch nur Einbildung gewesen - hatte ich im Ärztezimmer das Gefühl als würde ich über den Dingen schweben .. Ich hatte das Gefühl du würdest neben mir stehen, als würden wir beide auf die Szenarie hinab sehen ..

Zuhause angekomm saß ich mich auf deinen Platz, nahm die Decke und weinte .. Meine Mutter sie räumte deine Sachen gleich weg ... ich ging kurz darauf einfach ins Bett .. Ich ertrug den Schmerz nicht mehr und schlief dann auch ein .. Am nächsten morgn sollte nichts mehr sein wie es mal war ..

Ich ging zur Schule, konnte mich kaum konzentrieren .. Als wir nach Hause kam, warst du schon beerdigt .. Ich kniete am Grab, wollte nie mehr weg.. Trotzdem musste das Leben weiter gehen ..

Nun ist es 5 Jahre her, der Schmerz ist immer noch da .. Mein geliebter Hund, du fehlst mir so sehr .. Könnt ich die Zeit zurück drehen, würd ich so viel dir noch sagen .. in meinen Träumen seh ich dich wieder und halt es kaum aus .. Morgens erwach ich und du bist nicht da .. Doch ich schwor für dich würd ich weiter Leben...

Eines Tages - ich glaube fest daran - werden wir uns wiedersehen! Und dann holen wir alles nach, was wir über die Jahre nicht nachholen konnten. Ich werde versuchen mich wieder mehr um dein Grab zu kümmern, auch wenn der Schmerz mich innerlich zerreißt .. ich weiß du kannst nichts dafür und deswegen sollte ich dich darunter nicht leiden lassen .. doch du fehlst mir jeden Tag so sehr ..

Ich hoffe dort wo du bist, geht es dir besser als hier .. Pass auf dich auf, mein Liebster. Wir sehen uns wieder.

Hund Fido
Geboren am 00.00.0000
Gestorben am 03.11.2004

9.852 2.526 45

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 27.04.2010,
Erstellt von Tatjana Di Bella

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